Offline stirbt. Aber langsam.

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Ralf Haberich
,
March 15, 2024
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Wenn Studien anführen, dass bis 2027 weitere Prozente an den Online-Commerce abgewandert sind und dabei dann von ca. 41% Anteil am Gesamt-Commerce gesprochen werden kann (Quelle: Boston Consulting Group), ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis wann Online komplett an Offline vorbeigezogen ist . Und damit laut Prof. Gerrit Heinemann 30% der Einzelhandelsflächen wegfallen bzw. innerhalb des E-Commerce-Siegeszugs in die Digitalisierung abgewandert sind. Und das, obwohl 87% aller Deutschen in weniger als 30 min die Innenstadt erreichen können (Studie der CIMA Beratung + Management).

Das bedeutet, dass Warenhäuser und Einkaufsketten die magnetische Wirkung der letzten Jahrzehnte verloren haben und eine neue Innenstadt gedacht, geplant und erstellt werden muss. Ohne Omnichannel ist der Übergang in eine digitalere Einkaufswelt unmöglich durchführbar, so dass die typischen und häufig genutzten Benefits wie Click&Reserve oder das Einbinden aller Filialen als dezentrale, aber schnellere Warenlager (sogenanntes Ship-From-Store) die unbedingte Notwendigkeit für den Handel darstellen.

Ob in 2027 oder 2030 diese Omnichannel-Lösungen noch Anwendungen finden oder aber dann nach den Siegeszügen von Amazon, Temu und SHEIN andere Player des globalen Marktes den lokalen stationären Einzelhandel weiter in die Kreativität zur Nutzung von Stadt-Flächen zwingen, bleibt abzuwarten. Klar ist, die Innenstadt ist kein Einkaufspunkt mehr, sondern muss sich zum Erlebnisraum wandeln, um all die New Work Home Office-Menschen aus ihren Häusern zu locken und mit inhaltlichen Angeboten zu ködern.

Der Mensch ist ein soziales Wesen. Es spricht also nichts dagegen, dass er sich weiter austauschen, vernetzen und mit anderen kommunizieren möchte.  

Im Jahre 2022 hat der deutsche Einzelhandel mehr als 9 Milliarden Euro in die Erneuerung und den Ausbau stationärer Flächen investiert (Quelle: Handelsblatt). Ab jetzt gilt es, diese Flächen auch aus Kundenseite zu denken und nicht nur mehr Ware, mehr Sale-Schilder oder mehr Marken-Linien nebeneinander zu hängen. Damit offline nicht stirbt und Innenstädte "bunt und belebt" bleiben, braucht es die digitale Umarmung und den Zusammenschluss von Menschen, Gebäuden und Konzepten.

Omnichannel reicht hier die Hand, um die Zukunft zu gestalten.

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